Nils Wogram

Root 70

The Pristine Sound of Root 70

Beatrice's Rituals

Va Lentement (Instrumental)

Florian Arbenz

Conversation #10: Inland

Sound

Moon Song

Fast Lane

Joe Krieg Quartet

Beau Gosse

Joe Sachse Nils Wogram Duo

Freies Geröll

Nils Wogram's Nostalgia

Affinity

Saadet Türköz

Songdreaming

Bright Lights

Always Know Monk

Christophe Moniot

Yves Marcotte

Humph

Nils Wogram Root 70

Root 70 on 52nd 1/4 Street

Fahrvergnügen

Henning Sieverts Symmethree

Ronny Graupe

Triple B

Nostalgia

Things We Like to Hear

Jasper Blom Quartet

Decidophobia (Live at the Bimhuis 2018)

Vertigo Trombone Quartet

Andreas Tschopp

Bernhard Bamert

The Good Life

Henning Sieverts

Aerea

NDR Bigband

Work Smoothly

Luxury Habits

Simon Nabatov

Jazz Limbo

Bojan Z

Housewarming

Malte Schiller

Spielvereinigung Sued

Sagen oder Nicht

Wise Men Can Be Wrong

Nature

Joe Sachse

Free & Tremendous

Nils Wogram's Root 70

strings

Riomar

Sturm und Drang

Moods and Modes

Listen to Your Woman

The Move

Round Trip

Affinity swingt wie die Hölle. Doch sind Nils Wogram (Posaune), Florian Ross (Hammond Organ B3) und Dejan Terzic (Schlagzeug) Lichtjahre davon entfernt, in die Nähe des Swing Revivals eines Roger Cicero zu rücken. Swing bedeutet für das nostalgische Trio, die Erinnerung nach ihrem Gusto zu interpretieren. Wäre nicht äußerste Vorsicht bei der Ausrufung neuer Genres geboten, läge man mit der Behauptung, diese CD öffnet dem Genre eines möglichen Free Swing Tür und Tor, sicher nicht ganz falsch. Die Improvisationen der drei Musiker gehen weit über die Limits des landläufigen Solos hinaus. Hier finden Verschränkungen, Kollektivabstraktionen und Extrapolationen auf allerhöchstem Niveau statt. So unterhaltsam die neun Stücke der CD auch sind, so sehr die Patina der gemeinsamen Erinnerung Erinnerung sich auch mit den Projektionen jedes einzelnen Hörers vermischt, so tollkühn und rücksichtslos brechen die drei fröhlichen Nostalgiker auch mit jeder Erwartung. Die Musik steckt voller unerwarteter Details und Pointen, die oft den Gang des Ganzen jäh in eine andere Richtung lenken können. Die Zukunft beginnt gestern. Affinity ist ein verführerisches Bekenntnis zu dieser Einsicht.

Nils Wogram behauptet nicht nur unangefochten die Stellung als wichtigster und einflussreichster deutscher Posaunist seit Albert Mangelsdorff, seine Band Root 70 gehört auch zu den wenigen deutschen Jazz-Gruppen mit einem originären, zugänglichen und in höchstem Maße wiedererkennbarem Sound. Die Gruppe mit Posaunist Wogram, Altsaxofonist und Bassklarinettist Hayden Chisholm, Bassist Matt Penman sowie Drummer Jochen Rückert besteht nicht etwa seit 1970, aber immerhin seit 2000. Mit ihrem Album Getting Rooted vollzogen sie die Quadratur des Kreises. Sie führten den Jazz zu völlig neuen Ufern, ohne die Errungenschaften der Vergangenheit zu leugnen oder gar zu überwinden. Fahrvergnügen ist ohne Einschränkungen ein Hörvergnügen. Eine Platte, die den Intellekt erst anspricht, nachdem sie das Ohr erreicht hat. Jazz, über den man nicht nachdenken muss, auf den man sich aber einlassen und mit dem man sich beschäftigen kann. Musik voller Charakter, Kraft, Wärme und Liebe zum Detail. Jazz mit Musik und Musik mit Jazz.

Simon Nabatov spielte im Nils Wogram Quartet, Nils Wogram spielt im Simon Nabatov Quartet. Die einzig logische Konsequenz war für beide 1997 die Gründung eines Duos. Nach der Premiere im Loft (Köln) folgte ein weiterer erfolgreicher Auftritt beim Moers New Music Festival 97. Es folgten zwei gemeinsame Alben und nun kommt das langersehnte dritte Werk des Duos auf den Markt. Aufgenommen am Ort des ersten Konzertes, im Loft in Köln. Beide begannen ihre Karriere schon in jungen Jahren. Nils Wogram spielte 1991 im Bujazzo, gewann den Wettbewerb "Jugend musiziert" als Soloposaunist und featurte in den folgenden Jahren unzählige Bands (u.a. Jazzkantine). Simon Nabatov begann im Alter von drei Jahren mit klassischem Klavier, wandte sich aber bald dem Jazz zu. Er gewann unter anderem den Wettbewerb des Keyboard Magazine/Berklee College of Music und den International Great Jazz Pianist Wettbewerb in Jacksonville, Florida. Neben Lehrtätigkeiten spielte er mit Größen wie Chet Baker, Art Farmer, Kenny Wheeler, Barry Altschul, Vladimir Tarasov, Mark Feldman, Phil Minton und vielen anderen. "Das Zusammentreffen des in Moskau gebürtigen, in den USA aufgewachsenen, seit 10 Jahren in Köln lebenden, vital-virtuosen Tastendramatikers und unentwegten Grenzgängers zwischen den Stilen und Ausdrucksbereichen mit dem deutschen Trombone New Star Nils Wogram [...] zeigt: immer weiss dieser Wunderpianist mit den verschiedenen formalen Mitteln zwischen sensibel-lyrischen Klangfigurationen und emotional und aggressiv wirbelnden Tonkaskaden und Akkordballungen überzeugend und kompetent umzugehen, alles mit einem im Untergrund stets spürbaren Puls zu durchtränken." Johannes Anders auf: www.jazz-network.com

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